Wo wird er verwendet?
Durch sein horstbildendes Wachstum, seinen kompakt-buschigen und blickdichten Wuchs findet diese Bambusgattung zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten in unseren heimischen Gärten. Da sein blickdichtes Erscheinungsbild keine neugierige Blicke der umliegenden Nachbarn zulässt, wird er oftmals dann eingesetzt, wenn ein lebendiger Sichtschutz erwünscht ist. Dies kann als Soltär in Einzelstellung sein oder aber als undurchdringliche Bambushecke im Garten. Dabei muss die Abgrenzung aber nicht zwingend an der Grundstücksgrenze liegen. Hier bietet sich der Einsatz auch als Raumteiler mitten im Garten oder direkt an der Terrasse an. Diese Bambuspflanzen können im Kübel als mobiler Sichtschutz oder aber auch als im Erdreich eingepflanzter Raumteiler fungieren. Nicht unerwähnt möchten wir die Verwendung auf dem Balkon lassen, ein Ort der sehr häufig mit Fargesia bereichert wird. Dabei sollte auf sehr robuste und wegen des beschränkten Platzes auf aufrecht wachsende Sorten zurückgegriffen werden.
Es ist aber nicht nur die Schaffung eines perfekten und vor allen Dingen lebendigen Sichtschutzes, der die Anschaffung rechtfertig. Der Pflanzung hat sehr häufig auch nur rein ästhetische Gründe. So kann er als Eyecatcher im Vorgarten gepflanzt werden und dabei die Betrachter in seinen Bann ziehen oder aber auch direkt am Sitzplatz zur Geltung kommen, wenn die sich im Wind säuselnden Blätter den Bambusfreund umgarnen.
Wie tief reichen die Wurzeln ins Erdreich?
Bei der Beantwortung der Frage muss man zwischen den Rhizomen und den feinen Haarwurzeln unterscheiden. Die enge wachsende, dickere Rhizomstruktur befindet sich in einem Bereich von ca. 15 bis 25 cm unter der Erdoberfläche. Sehr schön auf dem untereren Bild zu sehen. Die feinen Haarwurzeln hingegen können je nach Boden und Nährstoff- bzw. Feuchtigkeitsvorkommen auch in tiefere Regionen vordringen.
Wie schnell wächst er?
Der Austriebszeitpunkt unterscheidet sich bei den einzelnen Fargesiasorten dabei erheblich. Fargesia robusta schiebt die ersten Sprossen in einem milden Frühjahr schon Ende Februar empor. Bei Jiuzhaigou hingegen kann es bis Ende Mai/Anfang Juni dauern eher sich die ersten Halmspitzen zeigen. Innerhalb von sechs bis acht Wochen wachsen die neuen Halme dann auf ihre Jahresendhöhe. Ist die endgültige Halmlänge erreicht, erfolgt die Beblätterung der Halme. Dieser Vorgang wiederholt sich in jeder Vegetationsperiode bis der Bambus seine Endhöhe erreicht hat. Man kann beim Wachstum von gut einem Drittel der bestehenden Höhe an Zuwachs in einer Vegetationsperiode ausgehen. Dieser Richtwert ist jedoch stark abhängig von der Bodenvorbereitung, dem Standort sowie der Nährstoff- und Wasserversorgung.
Fargesia erreicht in unseren Regionen Endhöhen von ca 1,5 m bis hin zu sechs Metern. Die größeren Arten bilden dabei Halmstärken von ca. 2,5 cm aus. Möchte man unterhalb dieser naturgegebenen Endgröße bleiben, muss man jährlich zur Schere greifen und den Bambus etwas zurücknehmen. Erwähnenswert ist, dass sich Bambus hervorragend schneiden bzw. formieren lässt.
Welcher Standort und Boden wird bevorzugt?
Früher galt vermehrt der Grundsatz, dass Fargesien schattige bis halbschattige Lagen bevorzugen. Durch die Einfuhr neuerer Sorten und der mühevollen Selektion von Sämlingen ist es gelungen, sonnentolerante Sorten zu präsentieren. So lässt sich für jede Gartensituation der passende Bambus ohne Rhizome finden.
Fargesia entwickelt sich in einem lockeren, humosen und duchlässigen Boden am besten. Schwere Böden sollten vor der Pflanzung mit Kompost, Torf oder Sand aufgelockert werden. Der optimale pH-Wert für die meisten Fargesien liegt im Bereich von 4,6.
Staunässe verträgt Bambus überhaupt nicht. Dieser Zustand würde in kürzester Zeit zum Absterben der Pflanze führen. Für Abhilfe kann neben der Verbesserung der Durchlässigkeit des Erdreiches eine Drainage oder eine erhöhte Pflanzung dienen.
Der Naturstandort
Aus den Bergregionen des westlichen Teils Chinas stammen die meisten Fargesien, die für die klimatischen Gegebenheiten nördlich der Alpen geeignet sind. Diese Bambusgattung gedeiht dort in lichten Wäldern und an sonnenzugewandten Berghängen. Man findet sie bis in Höhen von ca. 3500 Metern. Dies erklärt wieso sie zu den winterhärtesten Bambussen gehören.
Für den Kübel bestens geeignet
Vorab sei erwähnt, dass Fargesia wesentlich winterhärter wie Phyllostachys Bambusse sind und deshalb in Regionen mit knackigen Wintern vorzuziehen sind. Auch die ganzjährige Blickdichte beziehungsweise der gegebene Sichtschutz ist bei Fargesien ausgeprägter.
Zweifelsohne ist der geeignete Bambus für die Kübelhaltung bei der Vielzahl an Bambussorten für den unbedarften Bambusfreund nur schwer ausfindig zu machen. Filtert man die Bambusse nach Winterhärte so sind hier die Nitida - Arten interessant. Besonders in den Vordergrund drängen sich Nitida 'Black Pearl' und 'Winter Joy'. Bei extremen Temperaturen schützen sie sich durch Blattrollen.
Für sehr sonnige Standorte sind Rufa und Robusta Campbell zu empfehlen. Letzteren Bambus jedoch nur in milden Regionen Deutschlands. Eine sehr gute Mischung aus Winterhärte, Sonnenverträglichkeit, Robustheit und aufrechtem Wuchs findet man bei 'Malachite Monkeys'® und 'Violet Woods'®. Eine umfangreichere Auflistung von Bambuspflanzen für den Kübel mitsamt weiteren Infos haben wir ihnen hier zusammengestellt.