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Gräser und die richtige Sommerpflege - So bleiben Ihre Pflanzen in Form

Ziergräser gehören zu den schönsten Gestaltungselementen im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Ihre filigrane Erscheinung, das sanfte Rascheln im Wind und die beeindruckenden Silhouetten machen sie zu beliebten Begleitern durch alle Jahreszeiten. Doch besonders in den heißen Sommermonaten brauchen Gräser die richtige Pflege, um vital, standhaft und dekorativ zu bleiben. Im folgenden erfahren Sie, wie Sie Ihre Gräser optimal durch den Sommer bringen, ohne dass sie an Kraft oder Schönheit verlieren. 

Warum Sommerpflege für Gräser so wichtig ist

Auch wenn viele Ziergräser als pflegeleicht gelten, bedeutet das nicht, dass sie in der heißen Jahreszeit keine Aufmerksamkeit benötigen. Gerade in langen Trockenphasen oder bei intensiver Sonneneinstrahlung geraten auch robuste Arten an ihre Grenzen. Ohne regelmäßige Pflege drohen Trockenschäden, Vergeilung, oder die Pflanzen verlieren ihre Form. Mit gezielten Maßnahmen wie dem richtigen Gießen, Schneiden und Düngen sorgen Sie dafür, dass Ihre Gräser gesund durch den Sommer kommen und dabei ihr volles Zierpotenzial entfalten. 

Gießen mit Fingerspitzengefühl - so vermeiden Sie Trockenstress

Ziergräser sind zwar anpassungsfähig, doch auch sie benötigen vor allem in Töpfen oder bei langen Hitzeperioden Wasser. Entscheidend ist hierbei nicht die Häufigkeit, sondern die Gründlichkeit der Wassergaben. Eine durchdringende Bewässerung in den frühen Morgenstunden sorgt dafür, dass das Wasser tief in den Wurzelbereich vordringen kann. Oberflächliches Gießen hingegen fördert nur flache Wurzelbildung und macht die Pflanzen anfälliger für Trockenstress. 

Achten Sie bei Gräsern im Kübel besonders auf die Feuchtigkeit im Substrat. Durch die begrenzte Erdmenge trocknen diese schneller aus, was an heißen Tagen sogar ein tägliches Gießen erforderlich machen kann. Gleichzeitig darf es aber auch nicht zu Staunässe kommen, was eine kontrollierte Drainage und hochwertige, durchlässige Erde unverzichtbar macht. 

Vitalität durch Düngung - aber mit Maß

Auch wenn viele Ziergräser genügsam erscheinen, danken sie einer maßvolle Nährstoffzufuhr mit gesundem Wachstum und kräftigem Blattwerk. Besonders bei Gräsern im Topf ist eine regelmäßige Düngung wichtig, da Nährstoffe durch häufiges Gießen schneller ausgewaschen werden. Ideal ist ein organischer Langzeitdünger, der alle zwei bis vier Wochen gegeben wird. 

Vermeiden Sie jedoch eine Überdüngung, da sie zu einem unnatürlich schnellem Wachstum führen kann. Das Ergebnis: Die Halme werden weich, verlieren ihre Standfestigkeit und knicken leicht um. Besonders ärgerlich ist dies bei hochwachsenden Arten wie dem Chinaschilf oder Pampasgras. Ziel ist eine ausgewogene Versorgung, die das natürliche Erscheinungsbild der Pflanze unterstreicht und nicht verzerrt. 

Rückschnitt im Sommer - ja oder nein?

Viele Gartenfreunde sind sich unsicher, ob ein Schnitt im Sommer sinnvoll oder schädlich ist. Grundsätzlich gilt: Die Hauptschnittzeit der meisten Ziergräser liegt im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, bevor der Austrieb beginnt. Ein kräftiger Rückschnitt im Sommer ist daher nicht empfehlenswert. Ein sanftes Ausputzen kann in Ausnahmefällen allerdings sinnvoll sein. 

Entfernen Sie abgestorbene oder vertrocknete Halme behutsam mit der Hand oder einer scharfen Schere. Dies sorgt nicht nur für ein gepflegtes Erscheinungsbild, sondern verhindert auch, dass die Pflanze unnötig Energie in bereits abgestorbenes Material investiert. Achten Sie dabei darauf, den Neuaustrieb nicht zu beschädigen. 

Bei stark auswuchernden Arten wie dem Japanischen Blutgras oder kleineren Lampenputzergras-Sorten kann auch ein vorsichtiger Formkorrekturschnitt helfen, die kompakte Wuchsform zu erhalten. 

Standfestigkeit erhalten - Schutz vor Wind und Wetter

Im Sommer kann es trotz Hitze auch zu plötzlichen Gewittern und starken Windböen kommen. Gerade hochwachsende Ziergräser sind dann anfällig für Umknicken oder Auseinanderfallen. Unterstützen Sie solche Arten gegebenenfalls mit einem unauffälligen Pflanzenring oder einer sanften Anbindung. Besonders Chinaschilf, Pampasgras oder Rutenhirse profitieren davon, da ihre Halme durch Regen zusätzlich an Gewicht gewinnen können. 

Bei Topfpflanzen empfiehlt es sich zudem, windgeschützte Standorte zu wählen oder die Gefäße beschwert aufzustellen. Mobile Pflanzgefäße lassen sich bei drohendem Unwetter kurzfristig in Sicherheit bringen - ein klarer Vorteil der Kübelkultur. 

Krankheiten & Schädlinge: Sommerliche Gefahren erkennen

Obwohl Ziergräser im Vergleich zu anderen Pflanzen selten von Krankheiten befallen werden, kann es in besonders warmen und feuchten Phasen zu Problemen kommen. Schimmelbildung an der Basis oder Pilzbefall durch zu dichte Bestände sind mögliche Folgen schlechter Belüftung. Achten Sie daher auf einen luftigen Stand, entfernen sie regelmäßig abgestorbene Pflanzenteile und vermeiden sie Überwässerung.

Gelegentlich treten auch Schädlinge wie Blattläuse oder Zikaden auf. In der Regel lassen sich diese mit einem kräftigen Wasserstrahl entfernen. Bei starkem Befall helfen natürliche Mittel wie Neemöl oder Schmierseifenlösung. Ein gesunder Standort und eine ausgeglichene Nährstoffversorgung wirken zudem vorbeugend. 

Extra-Tipp: Gräser im Sommer in Szene setzen

Neben der Pflege spielt im Sommer auch die gestalterische Wirkung eine große Rolle. Viele Ziergräser zeigen jetzt ihre volle Schönheit - mit imposante Blütenständen, changierenden Halmen und graziler Bewegung. Nutzen Sie diese Eigenschaften bewusst, um spannende Akzente in Ihre Gartengestaltung zu bringen. 

Eine Kombination aus Gräsern und blühenden Stauden wie Lavendel, Salbei oder Sonnenhut bringt Dynamik und Farbe ins Spiel. Auch in modernen Kübeln aus Beton oder Keramik entfalten die Pflanzen eine elegante Wirkung, egal ob als Solitär oder in Gruppen gepflanzt. 

Abends sorgen dezente Lichtquellen wie Solarleuchten oder Bodenstrahler dafür, dass das filigrane Spiel der Halme auch nach Sonnenuntergang zur Geltung kommt. So wird Ihre Gräserbepflanzung nicht nur zum pflegeleichten, sondern auch zum atmosphärischen Highlight Ihrer Sommeroase. 

Fazit: So bleiben Ihre Gräser vital und formschön

Die Sommerpflege für Gräser erfordert kein großes gärtnerisches Können, aber Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl. Mit einer bedarfsgerechten Wasserversorgung, maßvoller Düngung und gelegentlichem Ausputzen sorgen Sie dafür, dass Ihre Pflanzen gesund bleiben und sich von ihrer besten Seite zeigen. Achten Sie auf den richtigen Standort, vorbeugenden Schutz vor Wetterextremen und kombinieren Sie gezielt verschiedene Arten. So schaffen Sie eine dauerhaft schöne, lebendige Pflanzung, die weit über den Sommer hinaus begeistert. 

Chinaschilf Miscanthis Sinensis 'Ferner Osten' - filigranes Ziergras mit rötlich schimmernden Blütenrispen, perfekt für sonnige Beete und Wegbegrenzungen.