Die richtige Magnolie für jeden Standort
Magnolien zu pflegen, ist gar nicht so schwer. Die robusten Gehölze sind, wie Ginkgo-Bäume, echte Urzeitpflanzen und kommen seit Jahrmillionen in ihrer natürlichen Umgebung bestens zurecht. Sie haben keine tierischen Feinde, insofern nichts zu befürchten – außer Spätfröste zur Blütezeit. Das gilt insbesondere für sehr frühblühende Magnolien-Sorten. Diese Magnolien benötigen wirklich einen warmen bis gemäßigten Standort (bis Klimazone 8-7), Klimawandel hin oder her. Der nächste harte Winter wie zuletzt 2008/09 und 2009/10 kommt bestimmt und den sollte Ihre wertvolle Magnolie doch sicher überleben.
Wer in einer kühleren Region wohnt (Klimazone 5-6) muss trotzdem nicht auf eine Magnolie im Garten verzichten. Sogar in Dänemark, Nordamerika und Kanada wachsen Magnolien und werden dort auch sehr erfolgreich gezüchtet. Es kommt nur auf die Auswahl der richtigen Magnoliensorte an. Bitte beachten Sie diesbezüglich unsere Angaben im Beschreibungstext der jeweiligen Magnolie oder lassen Sie sich von unseren Magnolien-Experten beraten. Ideal für kältere Regionen in Deutschland sind sommerblühende Magnolien wie beispielsweise Magnolia kobus.
Magnolien lieben einen warmen, sonnigen aber nicht zu heißen Standort
Die meisten Magnolien fühlen sich sonnigen bis halbschattigen, warmen und möglichst windarmen Standorten wohl. Windarm sollte jedoch nicht Stauwärme ohne jeglichen Luftzug bedeuten und knallheiße Mittagssonne ist auch nicht optimal. Eine schützende warme Mauer im Rücken und jenseits eines Windkanals wäre hingegen ein idealer Standort für eine Magnolie.
Es sei denn, Sie wünschen sich eine Sommer-Magnolie der Sorte Magnolia sieboldii oder Magnolia wilsonii. Sie benötigen auf jeden Fall einen halbschattigen bis absonnigen Standort ohne Mittagssonne und mit ausreichend vorhandener Bodenfeuchtigkeit. Ansonsten verbrennen ihre Blätter an heißen Tagen innerhalb kürzester Zeit.
Bitte nicht schneiden: Magnolien wachsen ohne Schnitt von Natur aus malerisch schön.
Wuchshöhe und Wuchsform entscheiden ebenfalls über die richtige Magnolie für den jeweiligen Standort. Magnolien sind große Sträucher bzw. richtige Bäume und werden je nach Sorte zwischen drei und 20 Meter hoch und in der Krone fast ebenso breit. Manche Magnolien sind zwar schnittverträglich aber wer seine Magnolie liebt, lässt sie so malerisch wachsen, wie die Natur es für sie vorgesehen hat. Alles andere führt nämlich über kurz oder lang zu verkorksten Gewächsen, die ihre natürliche Schönheit verloren haben. Davon unbenommen dürfen Sie natürlich einen vertrockneten oder störenden Ast an der Basis entfernen ohne dass dies negative Folgen für die Magnolie hat.
Kleine und schmale Magnolien für kleine Gärten
Sie müssen nicht auf eine Magnolie verzichten nur weil Sie einen kleinen Reihenhausgarten haben. Wir führen auch klein und schmal bleibende Magnolien, die in zehn Jahren nicht höher als drei Meter und nicht breiter als anderthalb bis zwei Meter werden. In der Gruppe „Magnolien für kleine Gärten“ gibt es gewiss auch für Ihren Standort wunderschön blühende Exemplare, allen voran empfehlen wir die weiß blühende Sorte 'Stellata' oder 'Stellata rose' mit Blüten im schönsten Rosa. Mindestens ebenso begehrenswert, weil leuchtstark und vor einem dunklen Hintergrund aus Koniferen besonders attraktiv, sind neue Magnolien-Hybriden mit gelben Blüten.
So bereiten Sie den Boden für das Pflanzen einer Magnolie vor
Magnolien sind Flachwurzler und lieben einen leicht sauren Boden, der durchlässig und nährstoffreich sein sollte und auch im Sommer nicht völlig austrocknet. Magnolien vertragen weder schweren Lehmboden noch Staunässe. Wer einen schweren Boden hat, muss das Pflanzloch vor dem Pflanzen der Magnolie gründlich vorbereiten:
Heben Sie ein Pflanzloch mit mindestens dreifacher Größe des Wurzelballens aus, am besten jedoch gleich 70 – 100 cm breit und tief. Lagern Sie den Erdaushub neben dem Pflanzloch. Füllen Sie das Pflanzloch mit einem großen Sack Rhododendron-Erde (Moorbeeterde) und mischen Sie einen kleinen Teil des Erdaushubs sorgfältig darunter. Setzen Sie die Magnolie mittig in das Pflanzloch und zwar genauso hoch wie sie vorher auch im Container gewesen ist. Füllen Sie das Pflanzloch mit Gartenerde gemischt mit Rhododendron-Erde auf und bilden Sie mit dem Rest der Aushuberde einen Gießrand rund um den Wurzelballen. Er verhindert, dass das Gießwasser ungenutzt abfließt und die Wurzeln der Magnolie nicht erreicht. Gießen Sie gründlich und achten Sie darauf, dass der Gießrand für die nächsten Monate bestehen bleibt. Streuen Sie zum Schluss zwei Handvoll Hornspäne auf die Baumscheibe und decken Sie sie ab mit frischem Rindenmulch.
Größere Magnolienpflanzen (ab ca. 150 cm) benötigen anfangs einen Pfahl oder Bambusstab. Schlagen Sie den Pfahl neben dem Wurzelballen gut in den gewachsenen Boden ein und binden Sie die Magnolie anschließend mit einer Jute- oder Hohlschnur an. Kontrollieren Sie bereits im Folgejahr die Bindeschnur und achten Sie darauf, dass sie weder zu fest, noch zu locker sitzt.
Tipp: Der Pfahl gehört stets auf die Seite, von der normalerweise der Wind kommt.
Magnolien richtig düngen
Im ersten Standjahr benötigt die frisch gepflanzte Magnolie keinerlei zusätzlichen Dünger. In den Folgejahren düngen Sie bitte im März und im Juni mit Langzeit-Rhododendron-Dünger nach Packungsvorschrift oder verwenden Sie Kompost.
Magnolien mulchen oder hübsch unterpflanzen.
Magnolien sind, wie bereits erwähnt, Flachwurzler. Es ist kaum möglich den Boden unter ihnen zu bearbeiten, ohne dabei an die Wurzeln zu stoßen und sie dadurch zu beschädigen. Eine Unterpflanzung mit bunten Sommerblumen oder Stauden fällt somit weitgehend aus. Es sei denn, Sie setzen bereits beim Pflanzen oder spätestens im folgenden Herbst einige Frühblüher zu Füßen und damit in den Schattenbereich der Magnolie. Gut geeignet wären dafür beispielsweise Leberblümchen (Hepatica nobilis), Buschwindröschen (Anemone Blanda), Veilchen (Viola) oder Alpenveilchen (Cyclamen coum). Auch die Elfenblume (Epimedium) und Schaumblüte (Tiarella) sind gute Pflanznachbarn zu Füßen einer Magnolie. Diese flächig wachsenden Stauden halten Unkraut ebenso in Schach wie Rindenmulch und blühen noch dazu. Für leidenschaftliche Gärtner ist Unterpflanzen mit niedrigen Polsterstauden eindeutig die hübschere Wahl. Gartenbesitzer, die den pflegeleichten Garten bevorzugen, mulchen Ihre Magnolie einfach mit einer dicken Lage Rindenmulch.