Wie schön doch ein gepflegter, unter Umständen auch belastbarer Rasen im Garten ist – doch dieser erfordert Wissen und Leistungsbereitschaft.
So schön manche Blumen auch blühen, die Hecken in Form gebracht und die sonstigen Anlagen zwischen Gartenteich und Pavillon auch gestaltet wurden: Der Rasen ist es, der einen Garten zu einer optisch ansprechenden Wohlfühloase macht. Wildwuchs ist schön – in der freien Natur, auf einer Wiese. Doch im Garten ist das gepflegte Grün einfach unübertroffen; weich und satt füllt der Rasen die Flächen zwischen Beeten und Gebäuden, Wegen und Zäunen. Um einen schönen Rasen um das Haus herum präsentieren und selbst genießen zu können, muss man Zeit investieren, aber auch über ein gewisses Know How verfügen, zum Beispiel über die Bedingungen zur Aussaat, über die richtige Pflege und mögliche Krankheiten beziehungsweise deren Ursachen. Nur dann ist der Erfolg gesichert.
Unterschiedliche Rasenarten
Jeder Hausbesitzer informiert sich, bevor er nach dem Hausbau seinen Garten anlegt oder nach einigen Jahren einmal Umbaumaßnahmen im eigenen Grün vornimmt, über das Thema Rasen. Schnell wird klar, dass es einige unterschiedliche Arten gibt und man sehr verschiedene Ergebnisse erzielen kann. Auf einem echten Rasen fehlen sämtliche nicht grasartigen Pflanzen. Hier gibt es keine Gänseblümchen oder andere blühende Pflänzchen, Moos und ähnliches sind verpönt. Je nach Nutzungswunsch kann in jedem Garten ein Spielrasen, ein Zierrasen, aber auch ein Sportrasen entstehen – oder eine Kombination aus allen Spielarten, verteilt in diversen Arealen. Der berühmte englische Rasen, eine sehr kurze, trittfeste, vor allem aber „reine“ und überaus gepflegte Rasenart, ist das Ziel vieler Hobbygärtner, wie auch etlicher Verantwortlicher für Parkanlagen, Ausstellungsgelände oder Spielplätze – doch dieser ist schwer zu erzielen und mit hohem Pflegeaufwand verbunden. Schon bei der Auswahl vom Rasensamen (oder bei der Bestellung von Rollrasen) legt man einen wichtigen Grundstein für das spätere Gelingen oder Scheitern des Vorhabens – doch auch andere Faktoren, etwa Lichteinfall und Unterboden – und vieles mehr – spielen eine Rolle.
Wie entsteht Rasen?
Soll zum Beispiel der Garten rund um einen Neubau herum erstmalig gestaltet werden, empfiehlt es sich, nicht ohne fachmännischen Rat ans Werk zu gehen. Wie auch für Obstbäume, Rosenbeete, Gemüsegärten und Hecken, ist für einen gepflegten Rasen der Standort sehr wichtig. Welcher Boden ist vorhanden? Wie ist der Lichteinfall, wie viel Schatten hat das Areal über den Tag hinweg? Wird ein reiner Zierrasen gewünscht oder eher ein Spielrasen, der den Kinderfüßen nicht böse ist, wenn sie einmal nicht vorsichtig über die Fläche laufen? Auch sich selbst sollte der Gartenbesitzer einmal prüfen, bevor es zum Rasensamen Kauf geht: Wie groß ist der Zeitaufwand, der mit dem jeweils gewünschten Rasen einhergeht, und kann man dieser Aufgabe gerecht werden? Man geht arbeiten, fährt in den Urlaub, will vielleicht einigen Freizeitaktivitäten ohne Gartengerät nachgehen – bleibt genügend Zeit und Gelegenheit, das gute Gelingen des Rasens voranzutreiben?
Schnell ist zu erkennen, wie wohl überlegt das Projekt „eigener Rasen“ sein will. Bewaffnet mit all den individuellen Gegebenheiten und Informationen führt der Weg sodann zum Fachmann – mittlerweile auch ganz einfach im Internet zu finden. Eine angepasste Rasensamen Mischung kann gefunden werden, doch kann es immer noch erforderlich sein, geplante Anordnungen im Garten zu tauschen oder gar aufzugeben. Je nach Boden, Bewuchs und anderen Faktoren unterscheidet sich dann auch die Vorgehensweise vor beziehungsweise während und nach dem Ausbringen der Saat. Es kann erforderlich sein, ein (Achtung!) zugelassenes Herbizid anwenden zu müssen, ebenfalls muss an einen Dünger gedacht werden. Arbeitswerkzeuge, Bewässerungsmöglichkeiten, eventuell Helfer: Alles muss berücksichtigt werden. Dazu sollte man sich an die wesentlichen Zeitangaben halten: Wirkzeit des Herbizides vor dem Auflockern und Ebnen des Bodens, aber auch Anwendungshinweise zum Dünger, alles natürlich unter Rücksichtnahme auf Witterung und sonstige Umstände. Auf manchem Gelände kann ohnehin nicht gleich ans Werk gegangen werden, da der Boden noch eine zusätzliche Vorbereitung, zum Beispiel das Aufbringen einer Sandschicht, erforderlich macht. Das Aussäen ist mit einem Streuwagen am einfachsten, kann aber – je nach Fläche und Sorgfalt – auch mit der Hand erfolgen. Solange sich der Rasen in der Keimphase befindet, darf die Erde niemals austrocknen. Deswegen ist im Bedarfsfall an eine maßvolle Bewässerung zu denken.
Rasenpflege – das A und O
Ist der Rasen im Garten schön gewachsen, kann sich der Gärtner höchstens ein paar Tage zurücklehnen, bis die Arbeit weitergeht. Um das hoffentlich ansehnliche, sattgrüne und gleichmäßige Ergebnis nicht zu gefährden, muss man am Ball bleiben. Regelmäßiges Zurückschneiden, also Mähen der Flächen und Kanten, ist erforderlich, um ein dichtes Rasenbild ohne Lücken zu erhalten. Je wärmer es ist und umso mehr es regnet, umso mehr wächst der Rasen. In trockenen oder kühlen Perioden stagniert das Wachstum unter Umständen sogar. Wer bei großer Hitze den Rasen zu kurz mäht, muss mit ausgebrannten, hässlich braunen Stellen rechnen – ein schmaler Grat aus Arbeit und Geduld, der den Rasen den ganzen Sommer über schön erhält. Immer wieder einmal nisten sich im Rasen auch „eingeflogene“ Samen ein – Löwenzahn und Co. wollen vernichtet werden. Dann heißt es, im Rasen Unkraut auszustechen. Immer wieder muss der Rasen gedüngt oder auch einmal gekalkt werden, dazu kommen im Frühjahr das Vertikutieren und viele andere Arbeitsschritte, ohne die aber an einen gepflegten Rasen nicht zu denken ist. Wer sich übrigens für einen Rollrasen entscheidet, spart nicht viel Arbeit. Lediglich das Säen und Warten auf das erste Ergebnis fällt aus. An Vorbereitung, nötigem Know How und Pflege beziehungsweise Instandhaltung nimmt dieser Rasen dem gesäten Original nicht viel weg. Lediglich ein schneller optischer Erfolg ist beim Kauf von Rollrasen garantiert.
Warum ist mein Rasen unansehnlich?
Macht man beim Anlegen des Rasens oder bei der Pflege Fehler, wird dies sehr schnell offensichtlich: Der Rasen bekommt Flecken, wächst unregelmäßig, beginnt zu vermoosen oder ähnliches. Dies sind Zeichen, dass ein schnelles Handeln erforderlich ist oder es sogar schon zu spät sein könnte. Zu viel Hitze, zu viel Schatten, zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit – dazu Pilzerkrankungen, Übergriffe aus der Tierwelt nehmen Einfluss auf den Rasen. Aber auch der Gärtner selbst kann einiges verkehrt machen: Unbedachte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Rasennähe, Überdüngen oder eine Mangelversorgung führen ebenfalls zu Schäden, die nicht immer ohne erneutes Ansäen zu beheben sind. Über Windeinfall nachzudenken lohnt sich, wenn eines schönen Tages das Einfliegen vieler Löwenzahnsamen beobachtet wird – aber der Wind kann natürlich auch für Austrocknen sorgen.
Das Fazit zum Thema „gepflegter Rasen“:
Eine ganze Menge Fleiß ist der Preis, den jeder Gärtner für einen gepflegten Rasen bezahlen muss. Wer sich gut informiert und nach seinem individuellen Standort den passenden Rasensamen kauft, ist dennoch noch nicht auf der sicheren Seite. Zusammen mit einer ausgewogenen Versorgung mit Nährstoffen, Feuchtigkeit und Co., aber auch mit einer regelmäßigen und zugleich maßvollen Pflege ist aber die Zusammenstellung des Samens nach den Kriterien des Bodens, des Lichteinfalls und so weiter eine wichtige Säule auf dem Weg hin zu einem wunderschönen und vorzeigbaren Ergebnis.