Rasen neu anlegen: Schritt für Schritt zum grünen Erfolg

Hausbesitzer müssen in ihrem Garten nicht nur nach Fertigstellung des Wohnhauses den Rasen neu anlegen – es kann auch passieren, dass dies nach einigen Jahren, in Teilstücken oder komplett, einmal erforderlich ist. Nach dem Hausbau ist der Garten das nächste größere Projekt, in welchem der Rasen eine wichtige Rolle spielt. Nicht nur die Optik muss stimmen; auch die Belastbarkeit für die angedachte Nutzung muss richtig gewählt werden. Werden Teilstücke eines Gartens mit neuem Rasen versehen, so erfolgte vorher vielleicht ein Umbau – es kann aber auch sein, dass der Rasen verbrannt, durch mangelnde Pflege oder widrige Bedingungen zu stark mit Moos durchsetzt oder durch Krankheiten, etwa Pilze, zerstört wurde. Leider ist man als Gartenliebhaber auch nicht davor gefeit, dass Unwetter, allen voran Hagel oder Sturmschäden, für irreparable Schäden am eigentlich schönen Grün anrichten. Auch dann ist es erforderlich, den Rasen neu anzulegen und dabei Schritt für Schritt vorzugehen, um keine Fehler zu machen.

Eine Firma beauftragen oder selber machen?

Je nach freier Zeit, verfügbarem Budget und der Lust nach körperlicher Ertüchtigung stellt sich die Frage, ob man die Arbeiten im Garten ab einem bestimmten Ausmaß an ein geeignetes Unternehmen aus dem Gartenbaubereich vergibt, oder selbst ans Werk geht. Je größer die Rasenfläche, die (neu) entstehen soll, umso höher wird auch der Aufwand. Nach dem Fällen eines in die Jahre gekommenen Baumes und dem Entfernen von Stammrest und Wurzelwerk bleiben einige Quadratmeter. Die Neuauflage vom eigenen Garten oder das erste Instandsetzen des Areals nach dem Hausbau sind da deutlich aufwändiger und lassen die Überlegung über eine Auftragsvergabe durchaus zu. So ganz kostengünstig ist das Projekt auch bei kompletter Eigenleistung nicht. Unter Umständen muss Erde, Sand oder Humus gekauft werden; hierbei entstehen Frachtkosten. Für größere Erdbewegungen, sei es ein Ausgleich hin zu einer ebenen Fläche oder das Entfernen von Felsen könnten Bagger oder Erdfräsen gegen Mietgebühr benötigt werden. Ebenso kostet der Rasensamen Geld und muss zusätzlich eventuell an Kosten für das Entleihen einer Walze, eines Streuwagens beziehungsweise einer Bewässerungsanlage gedacht werden. Weitere Kostenfaktoren betreffen Zuarbeiten, etwa das Anlegen neuer Beete, Zäune und so weiter, natürlich aber auch das Behandeln der Flächen mit Herbiziden und das Düngen nach der Aussaat.

Ist ein Erdaustausch erforderlich?

Die Frage nach einem erforderlichen Erdaustausch kann nicht pauschal beantwortet werden; sicher ist es aber, dass der Boden unter dem zukünftigen Rasen locker und nährstoffreich sein muss. Auf der gerade beendeten Baustelle befindet sich – nur als Beispiel – vielleicht ein karger Lehmboden, verdichtet von Jahren der Brache und natürlich schwerem Baugerät. Hier besteht großer Handlungsbedarf, wenn das Ergebnis ein satt-grüner Rasen sein soll. Eine Humusschicht sollte in diesem Fall geschaffen werden. Eine Beratung von einem Profi spart hier den Misserfolg einer eigenen Fehleinschätzung und damit auch viel umsonst verschwendete Zeit beziehungsweise Geld. Wie bereits kurz angeschnitten, ist die Größe der zu erneuernden Rasenfläche ausschlaggebend: Wo ein Sandkasten entfernt und die Rasendecke geschlossen werden soll, ist das Thema Erdaustausch nicht so eklatant wichtig, wie beim Anlegen direkt neuer Rasenareale. Die Überlegung, anlässlich eines solchen Umbaus im Garten gleich den kompletten Rasen neu anlegen zu wollen, ist sicher nicht verkehrt, denn die erneuerte Stelle wird sich beinahe unvermeidbar in den ersten Jahren deutlich vom „alten“ Rasen optisch unterscheiden. Dann wiederum sollte zumindest in Erwägung gezogen werden, von Grund auf alles neu zu machen – und hier kommt auch das Problem des erforderlichen guten Unterbodens wieder auf den Tisch.

Das Flächenprofil beibehalten oder verändern?

Nur selten lassen Gartennutzer, die einen Rasen neu anlegen, das Areal so, wie es gerade ist. Dort ein wenig begradigen, hier eine Senke beseitigen oder einen Hang abflachen – immer gibt es irgendetwas, das verschönert oder verändert beziehungsweise im Sinne eines guten Wachstums und vereinfachter Pflege des Rasens angepasst wird. Gartenprofis raten dazu, die endgültige Höhe des Bodens so zu wählen, dass das Messer des Rasenmähers nicht in Kontakt zu Randsteinen, Beet-Umrandungen und anderen Hindernissen kommt, sondern darüber gleitet. Nachdem sich die Erde „gesetzt“ hat, darf die Rasenfläche also gut drei Zentimeter höher liegen, als alle Beete, Wege und sonstigen Elemente im Garten.

Handarbeit oder Maschinen?

Wieder von der Fläche, auf der Rasen neu angelegt werden soll, natürlich aber auch von der eigenen Leistungsbereitschaft hängt es ab, ob man mit der Hand arbeitet, oder sich Maschinen besorgt, also mietet. Erdbewegungen können freilich auch mit Spaten und Rechen erledigt werden. Doch ab einer gewissen Quadratmeterzahl wird dies zu einem Kraftakt, den man ohne Minibagger, Fräsgerät und Co. kaum bewältigen kann. Ebenso steht fest, dass das Ausbringen von Dünger und Rasensamen zwar mit der Hand möglich ist, das Arbeiten mit Hilfsgeräten aber schneller geht und ein gleichmäßigeres Ergebnis bringt. Ein kleiner, einfacher Streuwagen kann für unter 100 Euro gekauft werden und leistet auch später beim Düngen oder Kalken des Rasens wertvolle Hilfe. Für den momentanen Einsatz auf einer großen Rasenfläche können derartige Helfer aber auch gegen Gebühr oder (in dem Fall wohl gratis) im Bekanntenkreis entliehen werden.

Einige Rasensorten – ein Auszug

Bei Rasensamen handelt es sich zumeist um Mischungen verschiedener Pflanzenarten. Die Zusammenstellung ist verschieden und richtet sich nach der Nutzung beziehungsweise den Standortfaktoren der Rasenfläche. Es gibt Gräser, die sich beinahe ausschließlich als Zierrasen eignen, aber auch solche, die eher einer hohen Beanspruchung dienlich sind – etwa als Spielerasen oder Sportrasen. Ein hoher Anteil von Weidelgras in der Rasensamen Mischung sorgt beispielsweise für trittfeste Beschaffenheit einer Grünfläche, mit der Garantie einer kurzen Regenerationsphase. Befindet sich in der Mischung jedoch ein hoher Rotschwingel Anteil, wächst der Rasen fein und dicht – hier ist allerdings die schöne Optik wichtiger, als die Belastbarkeit; ein reiner Zierrasen also. Verschiedene Rispensorten (lateinisch Poa) und diverse Schwingel Arten finden sich ebenso in Rasensaat Mischungen, daneben auch das „Rote Straußengras“ und viele andere.

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