Rhizomsperre fachgerecht verlegen
Eine Rhizomsperre fachgerecht verlegen, damit ausläuferbildende Pflanzen wie Bambus, Sanddorn oder Maiglöckchen in ihre Schranken gewiesen werden ist sinnvoll. Die Wurzelausläufer oder Rhizome verbreiten sich ohne Sperren schnell im Boden. Deshalb sollten geeignete Vorkehrungen getroffen werden, damit die Wurzeln nicht auch beim Nachbarn erscheinen.
Die Verwendung
Rhizome bestimmter Pflanzen wachsen in einer Tiefe von ungefähr 30 cm waagerecht in alle Richtungen. Sie können in einem Jahr mehrere Meter an Länge zulegen und dabei neue Sprösslinge bilden. Selbst größere Gärten können so zum Dickicht werden. Aus diesem Grund sollte man schon bei der Pflanzung vorbeugend handeln.
Soll eine Rhizomsperre verlegt werden, muss der Pflanzbereich mit einem Graben von mindestens 70 cm Tiefe umgeben werden. In ihn wird die Folie eingesetzt und die Enden mit einer Schiene verbunden. Der Rand muss ca. 10 cm höher sein als der Boden, damit das Überwachsen verhindert wird. Durch diese Maßnahme wachsen die Pflanzen nur in diesem begrenzen Bereich.
Das Folienmaterial
Eine gute Rhizomsperre ist aus hoch verdichtetem Kunststoff gefertigt. Am häufigsten besteht sie aus high density Polyethylen (HDPE). Als Begrenzungen eignen sich spezielle Folien mit einer Dicke von 2 mm. Sie sind in den Breiten 70 und 100 cm erhältlich. Wenn mehrere Folienstücke benötigt werden, sollten sie an ihren Enden mit einer Aluminiumschiene abschließend verschraubt werden. Bambusrhizome können problemlos 5 cm dick sein und Asphalt durchbohren. Als Sperrmaterial ungeeignet sind Teichfolien, Dachpappe oder Gehwegplatten.
Das Werkzeug
Um den Graben auszuheben, benötigt man entsprechendes Arbeitsgerät. Je nach Boden ist eine Spitzhacke nötig, um Feldsteine oder alte Schotterreste herauszubekommen. Weiterhin ein stabiler Spaten mit einem guten Griff. Dann eine Schaufel und Folie, um Aushub und anderes Material vom Arbeitsort wegbringen zu können. Hilfreich können auch Ast- oder Rosenscheren sein, um störende Wurzeln zu kürzen.
Bei umfangreicheren Aushubarbeiten kann es von Vorteil sein, sich einen Minibagger zu mieten. Denn man weiß nie so richtig, wie die Bodenbeschaffenheit ist. Schwere Lehmböden oder dicke Baumwurzeln bereiten Handwerkzeugen zu große Probleme.
Der Einbau
Der kritische Punkt ist der, an dem zwei Folien mit ihren Enden zusammentreffen. Diesen muss man mit einer Verschlussschiene aus Aluminium sorgfältig verschließen und verschrauben. Das soll verhindern, dass Rhizome sich ihren Weg durch die beiden Folienenden suchen. Die durchgehende und verschlossene Rhizomsperre setzt man dann in den ausgehobenen Graben von etwa 70 cm oder 100 cm Tiefe. Dabei ist zu beachten, dass die Sperre ca. 10 cm höher ist als die Bodenoberfläche. Die meisten Probleme haben Gartenbesitzer bei einer zu niedrigen Absperrung.
Erster Schritt die Form festlegen
Mit einem Spatenstich sticht man die entsprechenden Rasenstücke oder Erdmenge heraus. Die Spatenbreite kann dabei als Richtwert dienen. Auf diese Weise entsteht eine umlaufende Vertiefung von entsprechender Breite.
Die Arbeitstechnik, die sich bewährt hat, ist die mit einem Fuß im Graben und mit dem anderen angewinkelt auf dem Boden zu stehen. Dadurch hat man die Grabungstiefe gut im Blick und kann die Regelmäßigkeit kontrollieren.
Auf diese Art wird der Boden stückweise abgetragen. Diesen Aushub lagert man zunächst auf einer ausgelegten Folienfläche neben dem Arbeitsort für spätere Arbeitsschritte.
Zweiter Schritt ist die Außenwände gerade machen
Die Grabenwände müssen leicht schräg nach außen angelegt werden, um die Rhizome nach oben zu lenken. Dazu benötigt man Spaten, Schaufel und eine Astschere für die überstehenden Baumwurzeln.
Jetzt die äußere Wand im Graben auf spitze Steine und herausragende Baumwurzeln kontrollieren. Dann beides entfernen und den leicht schrägen Wall mit einem Spaten abstechen oder einer Schaufel zurecht klopfen.
Dritter Schritt die Rhizomsperre fachgerecht verlegen
Der Einfachheit halber legt man eine Schnur oder einen Schlauch in den Graben. Damit erhält man die genaue Länge der Absperrfolie. Sie in der Furche zu zerteilen ginge auch, ist aber erfahrungsgemäß ungenauer. Nicht nur, weil die Kunststofffolie sehr schlecht zu schneiden ist.
Jetzt werden die Enden der Sperrfolien mit einer Aluminiumschiene verbunden. Dazu nimmt man am besten zwei Schraubzwingen. Sie fixieren die Kunststofffolien und die Aluschienen. Für die exakte Ausrichtung löst man die Schraubenzwinge etwas und legt die Folien an. Anschließend bringt man beides in die richtige Position. Das ist auch der Fall, wenn die Folie nicht übersteht und die Aluschienen direkt gegenüberliegen. Dann werden die Löcher in die Folie gebohrt.
Wenn die Konstruktion fertig zusammengesetzt ist, wird sie in den Graben gelegt und ausgerichtet. Mit Hilfsmitteln wie Stöckern und dickeren Zweigen in der Furche kann man die Rhizomsperre gut führen.
Für die meisten Pflanzen reichen Sperren von maximal 70 cm Tiefe völlig aus. Optimal wäre es, wenn alle Folienpunkte in einem Winkel von etwa 5° Grad zu den Pflanzenwurzeln stehen würden. Dadurch werden die Ausläufer nach oben gelenkt. Dann können sie beim Herauswachsen schneller gesehen und entfernt werden!
Jetzt wird mit dem Bodenaushub und der überschüssigen Erde (Pflanzloch) die Sperrfolie bedeckt. Normalerweise hat man nach solchen Auffüllungen immer Erdreich über. Das hängt damit zusammen, dass durch die Arbeiten der Boden in seiner Struktur verändert wurde und lockerer ist als vorher.
Vierter Schritt ist die Pflanzung
Die Fläche ist für das Pflanzen so weit vorbereitet, das die Gewächse jetzt in die Erde gebracht werden können. Beim Setzen in das präparierte Erdloch ist auf die richtige Pflanztiefe zu achten.
Vermeiden Sie folgende Fehler:
- Wenn die Folie zu schräg im Begrenzungsgraben liegt, kann es passieren, dass die Folie beim Befüllen mit Erdboden zu weit nach unten rutscht. Deshalb bleibt kein Rand mehr.
- Der zweite Fehler ist eine zu niedrig gewählte Begrenzung.
- Ein dritter Punkt ist die Benutzung einer Eisen- statt einer Aluminiumschiene.
- Schließlich noch das Überstehen der Rhizomsperre über der Verbindungsschiene.
Fazit:
Eine Rhizomsperre fachgerecht verlegen heißt, man hat über Jahre Ruhe vor unkontrolliertem Wachstum von Wurzelausläufern. Sie hat eine Schutzfunktion vor Schäden beispielsweise auf Nachbargrundstücken, Kabelschächten oder Fundamenten. Bei der Pflanzung von bestimmten Gewächsen wie bei den ausläuferbildenden Bambusarten, Brombeeren, Himbeeren, Sanddorn und oft auch Bodendeckern ist eine solche sehr nützlich.