Rasen säen – mit Know How zum prächtigen Garten

Ein prächtiger Garten – dazu gehört mehr als ein kleiner verträumter Gartenteich, ein Grillplatz und Blumenbeete beziehungsweise Hecken und sonstige Pflanzen. Das, was den eigenen Garten und so manche Grünanlage erst perfekt macht, ist der Rasen. Wer nun denkt, Rasen säen ist eine Aufgabe von wenigen Handgriffen, die jeder erledigen kann, der irrt sich. Wer nämlich seinen Rasen wirklich ansprechend, nach den eigenen Ansprüchen belastbar und vorzeigbar gestalten möchte, wird schon bei der Wahl der Samen mit Fachwissen ans Werk gehen. Zudem muss der Boden gut vorbereitet sein und sollte auch die Nachsorge in der Keimphase lückenlos mit Know How erledigt werden. Den Rasen zu säen und diese Saat dann sich selbst zu überlassen, führt nur in den allerwenigsten Fällen zum Erfolg. Doch wie geht der kluge Garteneigner vor, um einen herrlichen Rasen zu bekommen, der über Jahre hinweg toll aussieht und den Gesamteindruck vom prächtigen Garten perfektioniert?

Die Vorbereitung beim Rasen einsäen

Rasen kann erst gesät werden, wenn alles stimmt. Hierzu sollte man sich auch auf die Witterung bezogen den richtigen Zeitpunkt aussuchen. Mitten im Sommer, wenn alles trocken und heiß ist, ist der Bewässerungsaufwand sehr hoch. Im Frühjahr oder späten Herbst, bei vielleicht ab und zu herrschenden Minusgraden und einer zu hohen Feuchtigkeit, könnte das Projekt auch schiefgehen. Dennoch sind die geeigneten Monate auf die Zeit zwischen April und Oktober – manchmal, je nach Wohnort, auch Mai bis September – einzugrenzen. Lässt sich abschätzen, dass es für einen Zeitraum von etwa zwei Wochen mindestens 10 bis 12 Grad warm ist, kann mit dem Säen begonnen werden. Für die Vorbereitungen spielt die Witterung keine größere Rolle, es sei denn, Erdaustausch oder Erdbewegungen sind erforderlich; diese sind bei gefrorenem Boden relativ schwer umzusetzen.

Unterboden

Der Unterboden muss in mehrerlei Hinsicht vorbereitet werden. Zum einen ist die Bodenqualität zu prüfen. Ein guter Humus Boden oder nährstoffhaltige Erden, etwa Gartenerde, können auf einem lehmigen oder sonstigen kargen Erdreich verteilt werden. Eine satte Schicht schadet nicht, notfalls muss ein wenig der vorhandenen Erdschicht abgetragen werden. Im Rahmen dieser Arbeit kann auch noch am Geländeprofil gefeilt werden: Will man noch einen Abhang flacher gestalten, neue Gartenwege oder Beete schaffen, einen Zaun umsetzen oder reparieren, ist vor der Aussaat der Rasensamen der beste Zeitpunkt. Mit Pflöcken und Schnüren, dazu einer (Laser-)Wasserwaage kann getestet werden, ob der Boden ausreichend eben ist. Kaum sichtbare Senken oder Hügelchen erschweren nicht nur das Rasenmähen, sondern auch das regelmäßige Wachstum der Rasenpflanzen – das spätere Gesamtbild wird hiervon beeinflusst.

Zu 100 Prozent eben darf der Garten aber auch nicht sein; auch hier kann sich das Wasser stauen. Baut man in Richtung geeigneter Abflussmöglichkeiten, also zu Beeten oder Wegen hin, ein – optisch unauffälliges – Gefälle von etwa 2 Prozent ein, ist der Notwendigkeit der Wasserentsorgung Genüge getan – bei anhaltendem Regen oder starken Schauern ein unheimlicher Vorteil. Ebenso ist an das spätere Mähen zu denken: Die Rasenfläche liegt im Idealfall etwas höher, als Pflastersteine, Zaunfundamente und andere Hindernisse für den Rasenmäher. Dann bewegt sich das Messer oberhalb dieser Kanten und wird nicht unnötig geschädigt – außerdem geht das Mähen schneller, wenn Hindernisse nicht umfahren werden müssen und man sie mit dem Rasentrimmer extra freischneiden muss.

Herbizide

Wo Rasen ausgesät werden soll, muss vorher einmal „reiner Tisch“ gemacht werden. Ganz gleich, ob Rasen neu angelegt wird oder eine „Wiese“ in Rasen umgewandelt werden soll: Zunächst müssen störende Pflanzen, die von Natur aus einfach wachsen, entfernt werden. Um dies zu erledigen, sind Herbizide, also Pflanzenvernichtungsmittel unerlässlich. Hier ist unbedingt darauf zu achten, sie nach den gesetzlichen Vorschriften nur auf der zugelassenen Fläche und im vorgeschriebenen Maß zu verwenden. Die Hersteller geben genaue Anleitungen auf den Verpackungen; an diese muss man sich halten – das Motto „viel hilft viel“ darf hier keinesfalls gelten. Reste der Herbizide sind sorgsam aufzubewahren beziehungsweise so zu entsorgen, dass die Rückstände nicht an der falschen Stelle, etwa im Grundwasser, landen. Die Berechnung, welche Fläche behandelt werden muss und der maßvolle Kauf sind empfohlen. Berücksichtigt werden muss auch, dass diese Mittel eine gewisse Wirkperiode benötigen und man vorher mit dem Rasen säen nicht beginnen kann. Deswegen sollte mit den Vorbereitungen für die Aussaat der Rasensamen rechtzeitig begonnen werden.

Sonstige Vorbereitungen

Sind die auf den Unterboden bezogenen Vorbereitungen abgeschlossen, muss der Gärtner noch daran denken, dass auch Hilfsmittel für die Aussaat benötigt werden. Je nach der Flächengröße kann von Hand, aber auch mit Hilfe gearbeitet werden – zum Beispiel mit einem Streuwagen. Hier gibt es unterschiedliche Modelle. Die einfacheren, kleinen Streuwagen können günstig gekauft werden, größere Ausführungen, die später keine wirkliche Verwendung mehr finden, müssen irgendwo entliehen werden. Wer sich einen kleinen Streuwagen kauft, kann später problemlos düngen und kalken beziehungsweise Ausbesserungsarbeiten am Rasen in der gleichen Qualität erledigen. Unverzichtbar ist ein Rechen, mit dem die ausgebrachte Saat ein wenig in den Boden eingearbeitet werden kann. Rasensamen keimt am besten in einer Tiefe von etwa einem Zentimeter.

Sich auf das Wetter zu verlassen, ist eine Methode, die Aussaat keimen zu lassen. Doch trocknet der Boden aus, wird das Projekt scheitern, der Rasen – wenn überhaupt – ungleichmäßig wachsen. Also muss das Thema Bewässerung bedacht werden. Ein Gartenschlauch und ein geeigneter Rasensprenger, als künstliche Beregnung der frisch angesamten Fläche, reicht schon aus – auch diese Dinge können später weiter verwendet werden und sind somit Anschaffungen, die sich lohnen.

Rasen säen, aber richtig!

Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, sollte der Rasensamen bereits besorgt sein. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Einkauf – je spezieller ein Garten allerdings ist, umso mehr Sorgfalt muss auf die Auswahl der Saat geachtet werden. Ein Beispiel: Im Garten ist eine größere Fläche, die sonnig liegt und im Tageslauf wenig Schatten bekommt. Dafür hat der Nachbar eine hohe Mauer oder hohe Bäume, die eine Ecke des künftigen Rasens nahezu ganztägig im „Dunklen“ liegen lassen. So muss der komplette Bereich auf Lichtverhältnisse und Feuchtigkeit hin überprüft werden. Am besten zeichnet man sich eine Skizze, anhand derer man dann die etwaige Größe der Teilbereiche bestimmen kann. Nun wird für jede Anforderung eine passende Rasensaat gekauft. Mischungen für Feuchtboden und für Sonnenlage sind erhältlich, dazu Sorten, die eher für einen Zierrasen dienlich sind und andere, die sich für belastbare Flächen, zum Beispiel als Spielrasen oder „Spazierrasen“ eignen. Wo auf Gartenpartys Damen mit Pumps in der Wiese herumstöckeln, braucht es Rasen, der möglichst trittfest ist, der sich schnell regeneriert. Ebenso gilt dies für den Bereich rund um einen Sandkasten oder eine Schaukel, wobei sich hier der perfekte Rasen meist ohnehin als Utopie herausstellt.

Der Rasen wird, wie bereits erwähnt, von Hand oder mit einem Streuwagen ausgebracht. Wer mit der Hand Rasen säen möchte, sollte eine Handvoll Saatgut auf die Küchenwaage legen, um die richtige Dosierung zu erzielen – auf jeder Packung mit Rasensamen steht genau, wie viel Gramm pro Quadratmeter benötigt werden. Mit weiten Handbewegungen möglichst gleichmäßig zu arbeiten, erfordert vielleicht etwas Übung. Mit dem Streuwagen, dessen Räder nur auf Brettern bewegt werden sollten, um den frisch vorbereiteten Boden nicht durch Furchen zu beeinträchtigen, geht das gleichmäßige Rasen säen einfacher und schneller. Unbedingt daran denken, dass eine Erstversorgung der frischen Samen durch einen geeigneten Dünger unterstützt werden muss, der am besten gleich mit der Saat ausgestreut wird.

Nach dem Ausbringen von Saat und Dünger wird die hoffentlich bald sattgrüne Gartenfläche mit dem Rechen leicht nachbearbeitet. So kommen die Samen zuverlässig auf die ideale Tiefe von etwa 1 cm und keimen mithilfe von Beregnung und Dünger zur Basis eines wunderschönen Rasens. Nun heißt es, etwas Geduld zu üben und zu hoffen, dass kein Sturm oder Gewitterschauer die Mühen zerstören.

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