Ein wenig klingt der Name Chinaschilf nach einer Pflanze, die bei uns nicht heimisch ist, die so exotisch ist, dass der Gärtner einiges unternehmen muss, um sie in seiner Gartengestaltung unterzubringen. In Wahrheit sind die Chinaschilf - Sorten relativ unproblematisch, wenn man einige Hinweise bei der Pflanzung berücksichtigt. Es ist auch keine Voraussetzung, dass der Garten einen allgemein fernöstlichen Touch aufweisen muss, dass das Chinaschilf in einer seiner Formen in ein Konzept passt.
Wissenswert ist, dass das Chinaschilf erst nach frühestens zwei, eher drei Jahren seine volle Schönheit entwickelt. Dann aber sollte der Gartenbesitzer im Hinterkopf behalten, dass die Pflanze jedes Jahr einen größeren Horst hervorbringt und – sofern sie nicht abgestochen wird – bald Dimensionen annimmt, mit denen man zunächst gar nicht gerechnet hat. Hat sich die Pflanze an ihren Standort gewöhnt, erfreut sie mit stabilem Wachstum, zuverlässiger Schönheit und einem relativ pflegeleichten und anspruchslosen Dasein.
Einige Infos über das Chinaschilf
In der Fachliteratur ist das Chinaschilf unter der Bezeichnung Miscanthus zu finden – je nach Sorte mit einer weiteren Namensgebung im Zusatz. Etwa 20 verschiedene Sorten gibt es von diesem Ziergras, in verschiedensten Formen und Farben kann es den eigenen Garten verschönern. Die meisten heute bekannten Chinaschilf-Arten gehen auf das Miscanthus sinensis zurück. Beinahe alle Sorten sind sommergrün, das heißt, Blüten und Halme verändern vor Winterbeginn ihre Farbe zu verschiedenen Brauntönen, die allerdings durchaus auch ihren Reiz haben, sofern sie nicht vom Schnee bedeckt sind. Für das Riesen Chinaschilf findet sich oftmals die Bezeichnung Elefantengras, was jedoch schlichtweg falsch ist. Das echte Elefantengras würde in unseren heimischen Gärten mit seinen sechs Metern Wuchshöhe zu oft den Rahmen sprengen, außerdem ist diese Pflanze tropischen Ursprungs und nicht winterhart.
Auch das Chinaschilf ist keinesfalls als zierliche Pflanze anzusehen – immerhin erreichen Exemplare vom Riesen Chinaschilf bei guten Standortbedingungen bis zu vier Meter endgültige Höhe. Die kleinste Art ist die Sorte Nana Variegatus, die „nur“ etwa 50 bis 60 cm hoch wird. Das Chinaschilf stammt, wie man aus dem Namen vermuten könnte, nicht nur aus China, sondern ist auch in Ost-Asien, Korea und Japan zu finden.
Vielfältiges Aussehen vom Chinaschilf
Mit Chinaschilf ist man in seinem Gartenkonzept nicht festgelegt. Es gibt sehr unterschiedliche Wuchshöhen. Grundlage ist stets der Blätterhorst, aus dem die Halme samt Blüten emporwachsen. Es gibt Ziergräser, die deutlich eher im Jahr beginnen zu blühen. Für die spätere Blüte entschädigen die Pflanzen aber durch ihre Pracht. Chinaschilf Blätter sind in der Regel schmal und von einem dunklen Grün. Im Herbst dann zeigt sich die wahre Schönheit durch eine prachtvolle Färbung, die sich aber im Winter verliert. Einige Sorten haben mehrfarbiges Laub und sind schon deswegen ein Highlight im Garten. Besonders erwähnenswert ist auch das sogenannte „Kleine Zebraschilf“, dessen Blätter, wie der Name besagt, weiße Flecken und Muster zeigen.
Bei den Blüten handelt es sich um Rispen, die es in verschiedensten Farben gibt. Weiß mit einem silbrigen Schimmer, Silber-Rose, ja selbst ein sattes Rot zeigt die Palette der Farbvielfalt. Je nach Sorte erfolgt das Blütenwachstum aufrecht, in Bogenform (mit Überhang) oder wie eine Kaskade.
Spezielle Anforderungen an den Standort?
Das Chinaschilf fühlt sich in der Sonne einfach am wohlsten, kann aber mit einem halbschattigen Standort auch ganz gut leben. Wenig Eindruck macht der Winter auf die Pflanzen – Frost, Schnee und Regen können ihnen so gut wie nichts anhaben. Das „Silberfeder“ Chinaschilf steht sogar einfach wieder auf, wenn der Schnee abgeschüttelt oder geschmolzen ist – selbst, wenn die Last es zunächst zu Boden zwingt. Übrigens haben nicht nur Gärtner die Vorteile vom Chinaschilf für sich und ihr Reich entdeckt. Mittlerweile erfolgt der Anbau sogar in größerer Form, um mit der „Ernte“ Biomasse Kraftwerke zu beliefern.
Der Einsatz von Chinaschilf im Gartenkonzept richtet sich ein wenig nach der Größe der Sorte. Prinzipiell kann die Pflanze selbst mit allen Verhältnissen gut zurechtkommen: Als beeindruckende Solitärpflanze im Staudenbeet, als klein wachsende Sorte sogar im Kübel, bis zu einer mittleren Größe im Pflanzenverbund: Da gibt es wirklich viele Gestaltungsideen. Das Riesen Chinaschilf kann sogar als Hecke gepflanzt werden; hier ist nicht nur ein Sichtschutz garantiert. Solche Arrangements bereichern auch die Tierwelt im Garten und geben vielen Bewohnern ein willkommenes Zuhause.
Chinaschilf braucht Platz – die höheren Sorten etwa einen Quadratmeter. Zu wenig Platz stört das Gesamtbild, die Schönheit der Pflanze kommt nicht ausreichend zur Geltung. Neben der Kalkulation des Platzbedarfs muss auf das Vermeiden von Staunässe geachtet werden. Ansonsten mag das Chinaschilf humusreichen Boden. Ansonsten sind kaum besondere Anforderungen zu berücksichtigen, wenn ein solches Ziergras Einzug in den Garten halten soll.
Der beste Zeitpunkt im Jahr, um das Chinaschilf zu pflanzen, ist der Frühling – wo der Winter nicht zu lange anhält im April, ansonsten Anfang Mai. Theoretisch kann aber bis in den September hinein ein passender Standort gesucht werden.
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Winterschutz ist nur bei Kübelpflanzung erforderlich. Je nach Ausgangssituation kann die Pflanze durch Styropor (auch an der Kübelunterseite, aber bitte mit Löchern wegen der Staunässe!) und Vlies geschützt werden. Ein frostgeschützter Standort ist aber auch in Ordnung. Wichtig ist, dass das Chinaschilf nicht austrocknet, aber auch nicht in der Nässe im Kübel steht.
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Beim Hantieren (Pflanzen, Zuschneiden, Teilen) mit der Pflanze sollte man stabile Handschuhe tragen, da die scharfkantigen Blätter die Haut verletzen können.